Mittwoch, 13. Juli 2005

werdet keine monster!

mittlerweile sind schon einige tage vergangen, seit U2 das berliner olympiastadion füllten. ein revolutionärer knabe spendierte claire und mir die karten für dieses einmalige ereignis.

ungeachtet der tiefe und schönheit der irischen pop-balladen haben mich die gesten und parolen der band am meisten beschäftigt. wer denkt, pop sei belanglos und leer, wird hier eines anderen belehrt: gute musik machen viele, aber dabei auch noch etwas auszusagen, ohne peinlich zu wirken, das schaffen wenige.

bono, einer meiner favorisierten prediger, nervt nicht mit instant-antworten, die sonst die politische sprache beherrschen. ohne pathos schreit er heraus, was ihn an dieser welt nervt. von kritikern oft als gutmensch und weltverbesserer diskreditiert, benutzt bono weiterhin unbeeindruckt symbolik und slogans, um mit knappen und einfachen mitteln die aufmerksamkeit auf den dreck dieser welt zu lenken. damit haben sicher viele probleme, keine frage. bonos stirnband trägt das logo "coexist" (C als islamischer halbmond, X als davidsstern und T als christliches kreuz). dazu die kriegsbeeinflussten songs "sunday bloody sunday" und "bullet the blue sky". bono zieht das bandana vor die augen und post als geknechteter gefangener. bono küßt die fahne eines polnischen fans, hält sie hoch: "solidarnosc".
"es gibt immer noch zu viele, die glauben, daß ideen wichtiger sind als menschen", sagt er unter jubel. "unsere gedanken sind mit den londoner opfern und deren familien". und dann "werdet keine monster, um monster zu besiegen."

wir erlebten weniger ein concert, eher ein unterschwelliges politisches kunstwerk aus mitsingtauglichen Hymnen, die von familie, terror, von rassismus und armut erzählen. persönlich bin ich total angenervt von den zynischen sprüchen achso kluger kenner, die ohne pause jeden ansatz politischen engagements zu diffamieren suchen. sobald ein künstler seinen einfluss dazu nutzt, unterpriviligierten menschen zu helfen, wird das als egoistische publicity-nummer dargestellt. ohne frage hat bono mit diesen plakativen aktionen mehr bewegt als deren gesamte meckerei zusammen genommen:

eine ehrliche und bewegende rede von bono

coexist

zu "coexist":
der slogan fordert zu einem miteinander auf, dass nicht die identität des einzelnen aufhebt. wichtig ist, dass bono nicht von "einem gemeinsamen" gott gesprochen hat. der schwachsinn, das alle den gleichen gott unter verschiedenen offenbarungen wahrnehmen, ist ein produkt des synkretismus und wird in der gegenwart durch ökumene und anderen zauber gepflegt.
der synkretismus bezeichnet einen verschmelzungsprozess philosophischer, religiöser lehren und anschauungen. es ist nur noch die ethik, nicht die botschaft selbst, die menschen anspricht. so wird aus vielen wahrheiten eine neue wahrheit. laßt uns das beste von allem zusammentragen und verflechten, das ist dann die wahre religion und die echte philosophie!
>coexist< fordert zu verständnis und akzeptanz zwischen den verschiedenen religionen auf, ohne alle über einen kamm zu scheren.

ein neuer tag des sieges

der angriff der univeganer

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